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Heinz P. L. Bück
Freier Publizist

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Werkstattbericht 02/2015: West- und Ureuropäer

<strong>red<span class='red'>AC</span>tionsbureau</strong> - Werkstattbericht


















Liebe Freunde des redACtionsbureaus,


wir sind wieder auf dem Weg. In die Bronzezeit. Passkontrollen gibt es da nicht. Und wenngleich in UK - damit in Cornwall und Wales - sowie in Irland das Schengener Abkommen nicht gilt, so doch für die An- und Rückreise zu unserer Sommerreportage durch die Niederlande, Frankreich und Belgien wie in der Mehrheit der EU-Staaten. Gott sei Dank! Dennoch ist es in die Diskussion gekommen. Unfassbar! Was Besitzstandsangst so alles bewirkt. Dabei sind wir nur dazu aufgerufen, Freiheit und Wohlstand zu teilen, und nicht dazu, sie abzuschafen aus Angst, sie zu verlieren.

Zugleich ist Freizügigkeit eine der ganz großen politischen Errungenschaften der modernen Demokratie: Die verbriefte Freiheit, seinen Aufenthaltsort selbst zu bestimmen, ist ein unschätzbarer Wert. Nirgends sonst auf der Welt ist dieses Bürgerrecht so weit gediehen wie in der Europäischen Union. Es gilt hier sogar über nationalstaatliche Grenzen hinweg, ist ein selbstverständlicher Teil unseres Wirtschaftsalltags und Arbeitslebens geworden und wird zu keiner Zeit so spürbar und von den Bürgern so selbstverständlich genossen wie in den Sommermonaten – zu Urlaubs- und Reisezeiten. Dennoch ist ausgerechnet die EU momentan so umstritten wie nie.


Anlassgemäß ist daher unser Thema heute: "Europa". Denn wir sollten als Europäer wirklich bedenken, was wir an uns haben, und überlegen, was wir der Welt vorbehaltlos schenken können. Genommen und bekommen haben wir doch schon sehr viel von ihr – oder nicht? Mehr denn je, so scheint mir, sind Vermittlung, Verständnis und Verständigung angesagt: miteinander reden, aufeinander zugehen. Denn wie sachte unser Omma immer, die nicht an Schwerhörigkeit litt, sondern eher das Gras wachsen hörte: "Ich versteh dich gut, ich weiß nur nicht, was du da meinst."


Um mehr von unseren gemeinsamen historischen Wurzeln in Europa zu verstehen, sind wir jedenfalls gerade wieder unterwegs. Wie sehr wir im Tagesgeschäft mit Europa und der Welt verbunden sind, beweisen unsere laufenden Projekte. Wo wir uns da derzeit innereuropäisch bewegen, beschreibt unser aktueller Werkstattbericht. Er erzählt von europäischen Privilegien, für die wir dankbar sind, und von einer Welt, für die wir Verantwortung tragen. Er berichtet von den frühen Freihandelszonen, dem Europäischen Binnenmarkt der Bronzezeit, von neuen und abseitigen Wegen in die europäische Vergangenheit und Zukunft, die wir auf unserer diesjährigen Sommerreportage zurück- und weiterverfolgen.


In diesem Sinne wünschen wir aus dem Aachener Grenzland allen einen schönen Sommer – im schönen Europa oder sonstwo.



Bis die Tage!

Heinz Bück


Zeit-Reise-Reportagen

EU-Binnenmarkt:

Vom Karlspreis zu

Transition Towns

Noch im Mai gab es hier in Aachen zur Verleihung des Karlspreises an den Präsidenten des EU-Parlaments Martin Schulz ein nachdrücklich mahnendes, ja eindringliches Bekenntnis zur Gemeinschaft und Gemeinsamkeit der Europäer. Sie ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Annäherungsprozesses nach dem Zweiten Weltkrieg und schenkte uns einen unschätzbaren, bald 70 Jahre währenden Frieden. Die EU hat elementar mit Offenheit zu tun: Offenheit der Grenzen, des Geistes und des Herzens.


Wer wie die Eltern und Älteren von uns hier im Westen des Dreiländerecks an den Zäunen des Nachkriegsdeutschlands aufwuchs, weiß um den unfassbaren Wert des offenen Europas. Wer im Osten groß wurde, wird es umso mehr schätzen. Bundespräsident Gauck hatte anlässlich der Karlspreisverleihung nicht umsonst die Geschlossenheit der Europäer angemahnt und vor dem schleichenden Zerfall der Europäischen Union gewarnt: "... [die] Rückkehr eines Europa der konkurrierenden Nationalismen möchte ich nicht erleben". Drastischer sagte es Martin Schulz: "Wenn wir uns in unsere Einzelteile zerlegen, versinkt Europa in der Bedeutungslosigkeit."


Ich habe mit Martin Schulz auf der Schulbank gesessen und schätze seine offene und direkte Art. In Aachen sind wir uns nach 40 Jahren wieder begegnet, kurz aber herzlich. Er hat mir sehr zu denken gegeben. Gerade jetzt, wo große politische Spannungen an der Einheit Europas zerren. Wir sollten ernsthaft für die gewonnene Freiheit eintreten und Mut zur Offenheit beweisen. Renationalisierung sei kein gangbarer Weg, das stimmt. Doch mehr noch als die Nationalstaaten ist gerade die Europa-Politik in der besonderen Pflicht, ein Staatsgebilde der Menschen und Bürger zu schaffen. Die Euroskeptiker richten sich oft weniger gegen Gemeinsamkeiten als gegen lokale Abkopplung und Isolierung, gegen Bevormundung und überbordende Bürokratien. Und die Globalisierungsgegner sind weniger gegen Handel und Wandel als gegen die Demontage der lokalen Märkte durch Oligopole. Wir jedenfalls wollen mit unseren
Publikationen dazu beitragen, die raum-zeitlichen Verbundenheiten der Europäer herauszuarbeiten, auch archäologisch.


In Europa ist viel mehr Offenheit für die Anliegen vor Ort gefragt und weniger geostrategischer Rigorismus. Das bestätigen uns wieder einmal mehr als deutlich einige sehr spannende Begegnungen aus unserer laufenden Sommerreportage. Pragmatische Alternativen bietet zum Beispiel die stadtbürgerliche
Transition-Town-Bewegung. Sie ist progressiv und konservativ zugleich, ökologisch und ökonomisch fundiert und zielt auf Nachhaltigkeit und Lokalismus in einer kommenden postfossilen Gesellschaft. Ihr Mekka ist Totnes in Devon, Südengland. Es lag auf dem Weg nach Cornwall. Wir haben uns das näher angesehen und können in einem ersten Artikel schon davon berichten.


Ebenso interessant war der Besuch des CAT, des „Centre for Alternative Technology – Canolfan y Dechnoleg Amgem“
im walisischen Machynlleth. Eine Gemeinschaft von konsequent ökologisch denkenden Protagonisten hat die Nutzung erneuerbarer Energien seit den späten 70er Jahren hier in beispielhafter Weise realisiert und in 40 Jahren sehr pragmatisch ausgearbeitet. Als „Zero Carbon Britain“ wurde das Projekt währenddessen auch wissenschaftlich begleitet und theoretisch fundiert. Die Protagonisten halten den Umstieg auf eine Umsetzung in UK bis 2030 durchaus für möglich. Wir trafen den Projektleiter Paul Allen, der noch im vergangenen Juni die britische Delegation beim UN Klima-Forum in Bonn vertrat. Dort ging es um die inhaltliche Vorbereitung und die Festlegung der freiwilligen nationalen Beiträge zum anstehenden Weltklimagipfel in Paris, der unser aller Zukunft maßgeblich entscheiden wird. CAT hat Modellcharakter.


Erste Eindrücke und die Bilder vom Besuch des CAT haben wir bereits ins Web gestellt. Der CAT-Bericht „Zero Carbon Britain – Rethinking the Future“ kann auf der CAT-Website kostenlos heruntergeladen werden.



Eigen-PR und Publizistik

Mit Achtung und

Respekt: durch

ganz Europa

Lokal waren auch wir bislang schwach vertreten, von örtlichen Aachener Kneipen einmal abgesehen. Aber natürlich ist es schön, den Lieben daheim über eigene Anliegen zu berichten und geneigte Leser dafür zu finden. Im April veröffentlichten die Aachener Nachrichten unser Portrait von Wilfried Henßen. Auf seine Schriften hinzuweisen, unterließ die freie Presse geflissentlich. Dann tun wir das eben.


Still und ohne viel Tamtam hatte sich Wilfried Henßen zwischen den Jahren 2010 und 2014 auf den Weg gemacht, ins Unbekannte, ins Abenteuerland. Er wollte einfach nur reisen, Europa kennenlernen, seine Menschen, seine Landschaften, seine Länder – das war seine Vision, und er machte sie wahr. Seine Touren führten ihn nicht nur in die bunten Urlaubsparadiese Italien, Spanien und Frankreich. Henßen ging auf’s Ganze. Auch außergewöhnliche Ziele wie Russland und Rumänien, Albanien und Andorra lagen auf seiner Route. Doch was er in allen Ländern fand, waren gastfreundliche Menschen, Entgegenkommen und Hilfsbereitschaft.


Der Krieg in der Ukraine bestürzt ihn. Leidenschaftlich plädiert Wilfried für ein friedliches, offenes Europa der Bürger. Er weiß, wovon er redet. Dem mittlerweile 77-Jährigen ist innerhalb von vier Jahren gelungen, was manch einer in seinem ganzen Leben nicht schafft: Er hat alle Länder Kontinentaleuropas mit eigenen Augen gesehen. Bis auf Weißrussland, da ist er Mai 2014 an den Einreiseformalitäten gescheitert. Doch wer weiß! Auf Flieger, Zug und Wohnmobil musste er jedenfalls verzichten, selbst auf Hotels. Dafür ist seine Rente viel zu klein. Sie liegt – wie so oft in Deutschland, wie so oft in Europa – unter der Armutsgrenze. „Es ist wie im Leben“, feixt er. „Es kommt nicht drauf an, was du hast, sondern wie du damit umgehst.“


Seine frisch gedruckten Visitenkarten, die er nun immer bei sich trägt, sind ein selbstironisches Zeugnis seines Marathons durch den Okzident. Dort steht einfach nur geschrieben: Wilfried Henßen, Globetrottel. Dabei hätte der weltoffene Menschenfreund und Basiseuropäer eigentlich so etwas wie den „alternativen Karlspreis“ verdient, denkt man insgeheim. Der Aachener Zeitungsverlag brachte Henßens Portrait
von Carolin Kremer-Kruff und Heinz Bück im Vorfeld der Karlspreisvergabe im Mai 2015. Das redACtionsbureau will die Tagebücher Wilfried Henßens demnächst herausgeben. Das eBook kann bereits vorbestellt werden.


Hier gibt's schon einmal das erste Kapitel als Vorgeschmack

Journalismus + Online Publizistik

Nähe zur Macht:

einer von uns,

Martin Schulz

Wir haben zusammen die Schulbank gedrückt. Ich habe ihn gewählt, lange bevor andere ihn wählten. Und lange auch, bevor ich ein Wahlrecht in Europa bekam oder gar in Deutschland. Wahlrecht hat mit Partizipation zu tun und ein Mandat mit Legitimation. Als Schüler hatte ich beides, als Bürger später lange keines. Denn als Niederländer in Deutschland gab es in jenen Siebziger Jahren, als wir das Gymnasium besuchten, und selbst lange Zeit darüber hinaus in Deutschland und anderswo kein aktives oder gar passives Wahlrecht für Ausländer.


Martin war unser Schülersprecher, auf einem altsprachlichen Gymnasium, mit neusprachlichem Zweig. Französisch, wenn ich das richtig erinnere, hat er geliebt. Ich hatte Griechisch. Latein hatten alle, aber alle keinen Bock dazu. Ich habe mit Martin in quälend langen Unterrichtsstunden gesessen. Wir waren wenn möglich Hinterbänkler und haben über Gott und die Welt räsoniert. Wir waren immer bei der Sache, vielleicht nicht immer bei dem, was auf dem Lehrplan stand. Doch selbst in nicht enden wollenden Doppelstunden haben wir unser Bildungsprogramm absolviert, ein Kontrastprogramm durchaus. Aber so etwas hilft einem, in der Schule zu überleben - und auch später im Leben.


In Geschichte indessen war Martin immer vorne mit dabei. Konträr oft, was ich damals nicht verstand, weil er Themen vermisste, die ich nicht einmal kannte. Weil er Inhalte einfordern konnte, um die ich gar nicht wusste: die Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit, die Russische Revolution und die Räterepublik. Sie kamen im Unterricht nicht vor. Jedenfalls nicht bei uns. Woher bloß hatte Martin all diese Geschichten und Thesen und Fragen und Gegenfragen...?


Martin war uns anderen weit voraus, war früh in der Politik, Vorsitzender der Jusos in Stadt und Kreis. Immer engagiert, immer Partei: für die Ostpolitik gegen Kalten Krieg. Für die kleinen Leute, gegen die Rigiditäten des Kapitalismus. Und er war selbst der politischen Kaste voraus, sprach über die Asymmetrie der ersten, zweiten und dritten Welt, beschrieb visionär drohende Flüchtlingsdebakel, die sich heutzutage hoch dramatisch und Tag für Tag vor unseren Augen zutragen. Und er war früh für und in Europa, ein Radikaleuropäer.


Ich habe Martin Schulz auf dem Aachener Markt während der Karlspreisverleihung im Mai erstmals wiedergesehen, nach vierzig Jahren, und kurz gesprochen. Davon demnächst einmal mehr. Heute nur soviel: Meiner Meinung nach haben er und Europa unsere Unterstützung dringend nötig und verdient. Er ist einer von uns.


Als ich zurück zur Pressetribüne ging, kam ein spanischer Kollege auf mich zu. Er sei seit 2002 bei jeder Preisverleihung in Aachen dabei gewesen: „Warum Frau Merkel nicht da sei? Soviel Sympathien seien seit Langem keinem mehr erwiesen worden“, meinte er. „Ja, das mag sein. Denn er ist einer von uns geblieben, ...bei aller Nähe zur Macht.“


Der Kollege schien ob meiner ausweichenden Antwort nicht zufrieden. „Er wird möglicherweise einmal Kanzlerkandidat der SPD. Er hat die Sympathien auf seiner Seite“, beharrte er. „Das mag sein. Ich wünsche es ihm nicht“, erwiderte ich.


Ein erstaunter Blick traf mich, verlangte nach einer Erklärung. „Nun, dafür ist er mir zu sympathisch. Ich denke: Er ist nicht umsonst Präsident des Europäischen Parlaments geworden. Ein ferner Präsident der fernen Volksvertreter.“


Der Kollege gab zu Bedenken: „Er hat den »Spitzenkandidaten« ins Europawahlrecht eingeführt. Er ist Demokrat“. „Ja, mehr noch ein Repräsentant. Ein Diplomat. Doch ich kann ihn mir als Staatsmann nicht vorstellen. Und auch nicht als Machthaber. Denn Macht beruht auf Distanz und die kann er nicht ertragen. Das ist wie beim Schach. Könige können einander nicht nahekommen. Dann ist das Spiel aus. So ist das mit der Nähe zur Macht und mit der journalistischen Distanz...“



Partner Relations + Event Management

Westcon DACH+EE:

Business Partner in

Mittel-Osteuropa

Es war eine sehr sympathische Begegnung. Hier und da ein bisschen Babylonisch anmutend, aus Deutsch in allen Mundarten, Niederländisch und Englisch, hier als Mutter-, dort als Fremdsprache. Und viel Business-Jargon in perfekter Rhetorik und bunten Akzenten. Berlinerisch, Hessisch, Rheinisch und Bayrisch. Jott statt G und rollendes R. Breites Amerikanisch und akzentuiertes Britisch. Das Guttural der Schweizer und das gehauchte sanfte G, das sich wie ein CH anhört und dem Holländer den Limburger verrät. Aber sie haben sich prima verstanden, die mehr als 200 geladenen Gäste, äscht juut.


Die Westcon Group hatte ihre Partner aus IT-Handel, -Handwerk und -Herstellerschaft auf den Bonner Petersberg geladen. Vier zählen zur Gruppe in Zentraleuropa: Westcon UCC, Westcon Security, Westcon Services und Comstor. Das weltweite Geschäftsfeld der Westcon Group steht für 4 Milliarden Dollar Umsatz in IT. Der größte Markt ist inzwischen Europa noch vor den USA und vor Asien, genauer: APAC, wobei A für Asia und das PAC für "Pacific Ocean" steht. Wirtschaftsgeografie hat kryptische Koordinaten für die Regionen ihrer Welt: EMEA, DACH und EE. Und jede Menge Anglizismen wie die Central Region, die an das zentrale Hochland der Anden erinnert und doch "nur" uns meint, die wir in einem offen Europa Handel treiben.


Das redACtionsbureau hat die Pressearbeit gemacht, mediacantoor die Veranstaltungs-Website. Dort sind die Bilder des Tages und des Abends hinterlegt.


Hier geht's zur Veranstaltungs-Website

Journatainment

Annäherungen:

"Stolberg goes

Ireland" 2015

Europa und die Welt, Fremde, Gäste und Mitmenschen bewegen seit einigen Jahren auch die Stolberger Bürger. Nicht zuletzt wegen ausländerfeindlicher Ausschreitungen und Übergriffen setzt die Stadt vor neun Jahren mit ihrem Kulturfestival ein Zeichen der Begegnung über nationale und kulturelle Grenzen hinweg: Gegen Rassismus und Ausgrenzung hilft nur die Gemeinsamkeit und Offenheit der Bürger. Jedes Jahr steht seitdem ein anderer Kontinent oder ein anderes Land im Mittelpunkt: Asien, USA und Afrika, die Nachbarländer Europas. Gastland des diesjährigen Stadtfestes war Irland.


Vom 12. bis 14. Juni wippten die Säle, Plätze und Kneipen der Stadt im Feeling der Grünen Insel. Auf zehn Bühnen fanden allein 35 Konzerte statt. Im Rittersaal der Stolberger Burg stand "The Celtic Way" auf dem Programm. Mit einer dreistündigen Dokumentation führten Sigrid Schusser und Heinz Bück durch Nordirland und die Republik. In ihrer moderierten Multimedia-Show ging es um Reisen, Routen, Land und Leute, aber auch um Kultur, Geschichte und Politik. Denn gerade Irland ist ein lebendes Beispiel dafür, wie militärische Intervention und Fremdherrschaft, religiös motivierte Unterdrückung Andersdenkender und politische Ausgrenzung Ungerechtigkeit, Gewalt und Gegengewalt erzeugen. Ein Konflikt, der mehr als 300 Jahre währte, um beendet und nun allmählich befriedet zu werden.


So führten die "Annäherungen in Nordirland" nicht nur durch die wunderbaren Landschaften an der Antrim Coast, sondern auch durch kritische politische Gefilde und eine dramatische Vergangenheit. Zwar sind die Zeiten der Troubles, der gewaltsamen Konflikte zwischen englandtreuen Protestanten und republikanisch gesinnten Katholiken seit mehr als 15 Jahren vorbei. Gott sei Dank! Seit dem Karfreitagsabkommen von 1998, als die politischen Führer einander die Hand reichten und die paramilitärischen Flügel die Waffen niederlegten. Doch die Tage des Terrors und des blutigen Bürgerkriegs sind nicht vergessen. Und so ist es heute das große Verdienst und zugleich die stete Aufgabe beider Parteien, entschlossen aufeinander zu zu gehen und gemeinsam politische Lösungen zu finden. Der "Handshake" ist Sinnbild dieses Prozesses, einer Annäherung, die in einem gemeinsamen Europa bei offen Grenzen umso
leichter ist.


Zu unseren Reiseberichten und Vorträgen geht's hier entlang

Sommerreportage + Landingpage

The Celtic Way:

von der Steinzeit

in die postfossile

Gesellschaft

Gesamteuropäisch beschäftigt und bewegt uns unser Publikationsprojekt „The Celtic Way“. Die Kelten gelten bisweilen als Ureuropäer. Ihre vielen Stämme haben von Süd-, Ost- und Mitteleuropa aus über Spanien und Frankreich den ganzen Kontinent besiedelt, bevor die Römer sie unterwarfen und weitgehend auslöschten. Ihre Kultur und vor allem ihre Sprache hat sich nur noch in Randzonen im entlegenen Nordwesten gehalten. Genau dort wollen wir hin, an die westlichen Ränder Europas.


Die Land- und Seewege jedoch, die die Kelten vor gut 2.500 Jahren auf den Britischen Inseln wählten, waren schon lange zuvor erkundet. Die Spuren und Fährten weisen über keltische Zeiten hinaus, von der Eisenzeit zurück bis in die Bronzezeit rund 3000 vor Christus, ja weiter noch bis in die Jungsteinzeit. Bald nach der letzten Eiszeit – vor rund 10.000 Jahren – hatte die Besiedlung Europas durch Jäger und Sammler von Afrika aus wieder begonnen.


Insofern sollten wir sehr verantwortungsbewusst auf den Klimawandel reagieren.


Fast wäre die Menschheit ausgestorben. Doch das Klima änderte sich. Die Gletscher schmolzen und zogen sich Richtung Polarkreis zurück. Es wurde wärmer. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels, der später die Britische Insel vom Kontinent abtrennte, zogen die Menschen von Südeuropa über das Mittelmeer kommend immer weiter nach Norden. Sie siedelten und wurden seit der Bronzezeit sesshaft, mit erstaunlichen Freihandelszonen vom Mittelmeer bis in die Irische See und hinauf in die Nordsee. Der prähistorische europäische Binnenmarkt schloss damals Nordafrika problemlos mit ein. Hauptexporteur für Kupfer und Zinn waren 2500 vor Christus die Monopolisten Cornwall und Irland.


Unserer Publikationsprojekt über die keltischen Nationen führt uns seit Ende Juni durch diese neu zu entdeckenden, abenteuerlichen Regionen an der Ostseite der Irischen See. Die Sommerreportage 2015
bringt uns über Cornwall und Wales nach Nordirland und in die Republik. Die Zeitreise begann diesmal im Südwesten des Vereinigten Königreichs. Startpunkt war Stonehenge. Als Wahrzeichen, ja als Inbegriff der Megalithkultur markiert es das Einfallstor in den frühen steinzeitlichen Kosmos. Es liegt auf direktem Wege zu unserer Ausgangsregion Cornwall, in der Grafschaft Somerset. Doch auch die Moderne lieferte uns auf der Weiterfahrt einen beachtenswerten Meilenstein, im County
Devon. Ja, vielleicht ist es sogar ein Wegweiser in die Zukunft: Totnes, das Mekka der Transition-Town-Bewegung um Gründer und Initiator Rob Hopkins, einen Briten wohlgemerkt, der als Wirtschaftswissenschaftler in Kinsale (IRE) am Further Education College das Konzept einer postfossilen subsistenten Stadtkultur entwarf.


Er hat damit europaweit, ja inzwischen schon weltweit Schwung in die autonome politische Bürgerbewegung gebracht, die dem Klimawandel, der Rohstoffverknappung, der Wachstumsgläubigkeit und der Globalisierung lokales, nachhaltiges Wirtschaften entgegensetzt. Uns interessierte, wie hier über die Zukunft Europas gedacht und wie die eigene realisiert wird, ungeachtet der weltpolitischen Auseinandersetzungen. Totnes hat sogar eine eigene Währung für den lokalen Markt, das Totnes Pound, und weist finanzpolitisch neue Wege, wenngleich natürlich keine Auswege aus der Eurokrise.


Da nun Kinsale in Irland die weltweit erste "Transition Town" ist und zugleich kurz vor der Endstation unserer diesjährigen Tour liegt, spannt sich der Bogen von Totnes aus räumlich, zeitlich und thematisch: von der Steinzeit in die Gegenwart, von der Jäger- und Sammlerkultur in die postfossile, regenerative lokale Subsistenzwirtschaft, mit vielen tollen Abzweigern und Geschichte(n) am Wegesrand.


Über die Stationen und Themen informiert vorab die von mediacantoor vorbereitete Landingpage. Wir werden von unterwegs weitere Berichte senden und laufend Bilder einstellen.


Die ersten Etappen sind bereits online

Klangkultur + Event Management

Vorzugs-Tickets

über uns: Irish

Folk im Talbahnhof

Es gibt auch Franzosen, die das "alte Europa" und seine keltischen Wurzeln glühend zelebrieren. Nicht nur Bretonen, sondern auch Südfranzosen aus Toulouse. Auf dem „Interceltique Festival“ 2014 in Lorient jedenfalls waren sie die gefeierten Stars.


Zur Freude ihrer internationalen Fan-Gemeinde hat sich die französische Gruppe Doolin‘
mittlerweile als absolute Kultband des Irish Folk profiliert. Es ist uns zusammen mit der "Kleinkunst Initiative Euregio e.V." gelungen, diese fantastische Band im Aachener Grenzland auf die Bühne zu bringen. Am Samstag, den 21. November 2015, heißt es daher im Eschweiler Talbahnhof: "The Celtic Way – Doolin‘ in Concert".


Anfang Juni war der Vertrag gezeichnet. Wir sind begeistert. Das Klang-Erlebnis wird begleitet von visuellen Impressionen und Landschaftsbildern aus Irland, Schottland und der Isle of Man, aus Wales, Cornwall und der Bretagne sowie aus Galizien. Sie stammen aus den Reportagen der Reihe „Reisen an den Rändern Europas“.


Und da nun auf einmal der Bahnhof feststand, war auch der Anschluss schnell gefunden: Wir wollen an diesem Wochenende im Aachener Grenzland mit unseren Geschäftspartnern und Kollegen "10 Jahre redACtionsbureau" feiern und werden uns dieses Konzert deshalb auch selbst nicht entgehen lassen. Aus diesem Anlass haben wir zugleich auch ein ermäßigtes Kartenkontingent für Aachener Freunde reserviert, das ab jetzt abgerufen werden kann.


Mehr zum offiziellen Konzert und zum Abend mit Doolin‘ auf unserer Website. Der offizielle Vorverkauf hat auch schon begonnen. Zu den vergünstigten Karten aber geht es nur über uns.


Weitere Informationen, Hörproben und Vorverkauf hier

redACtionsbureau Heinz Bück | An Gut Forensberg 25 | D-52134 Herzogenrath

Telefon: +49 (0)2407 / 568 49 20 | Telefax: +49 (0)2407 / 568 49 21 | www.redACtionsbureau.de
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